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Tiefenlagerung

Mit dem Kernenergiegesetz hat die Schweiz zur Entsorgung der radioaktiven Abfälle die geologische Tiefenlagerung festgelegt. Damit können die radioaktiven Abfälle langfristig – das bedeutet über viele Jahrtausende – vom menschlichen Lebensraum ferngehalten werden.

Ein geologisches Tiefenlager besteht aus einem Felslabor, einem Pilotlager und dem Hauptlager. Nach Baubeginn wird am Ort des zukünftigen Tiefenlagers zuerst ein Felslabor eingerichtet. In diesem Labor sollen vor Ort Experimente am Wirtgestein durchgeführt und die Eigenschaften des Standortgebiets überprüft werden. Erst wenn die gewonnenen Daten die hohen Sicherheitsanforderungen bestätigen, beginnt der Bau der weiteren Lagerteile: zuerst Pilotlager, dann Hauptlager. Im Pilotlager werden die für das Tiefenlager repräsentativen Abfälle eingelagert und über einen längeren Zeitraum überwacht.

Ein geologisches Tiefenlager wird so ausgelegt, dass die eingelagerten radioaktiven Abfälle im Laufe der Zeit mehrheitlich innerhalb des Lagers zu unschädlichen Stoffen zerfallen. Ein absoluter Einschluss sämtlicher Abfälle über alle Zeiten ist nicht möglich und auch nicht nötig. Das gesamte Lagersystem mit den technischen und natürlichen Barrieren muss aber gewährleisten, dass Radionuklide oder andere Schadstoffe nur in nicht schädlicher Menge in den menschlichen Lebensraum geraten können.

Weitere Informationen

News

  • Tiefenlagerplan mit Hauptlager, Pilotlager und Felslabor
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    61. Sitzung des Tiefenlager-Forums: Untersuchungen im Pilotlager

    Wie kann das Pilotlager überwacht werden? Diese Frage wird von den Entsorgungspflichtigen alle fünf Jahre thematisiert und das entsprechende Vorgehen dafür aufgezeigt. Wichtig dabei ist die Übertragbarkeit der Beobachtungsresultate auf das Hauptlager. Dies hält das ENSI in seiner Antwort auf eine Frage aus dem Technischen Forum Sicherheit fest.

  • Im Saal des Treffens Deutsch-Schweizerische Kommission über Tiefenlagerung und Langzeitbetrieb
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    Deutsch-Schweizerische Kommission tauscht sich über Tiefenlager und Langzeitbetrieb aus

    Die Deutsch-Schweizerische Kommission traf sich am 18. und 19. Dezember 2024 zur Hauptsitzung in Locarno. Der Fokus der Gespräche lag auf der Einreichung des Rahmenbewilligungsgesuchs für ein Tiefenlager. Weitere Themen waren die neuen Richtlinien und die regulatorischen Entwicklungen.

  • Sedmimente
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    Forschungsarbeit zur Geologie im Hochrheintal

    Als Aufsichtsbehörde des Bundes ist es die Aufgabe des ENSI, den von der Nagra vorgeschlagenen Standort für den Bau eines Tiefenlagers vertieft zu prüfen. Dabei stützt sich das ENSI auch auf Resultate eigener Forschungsarbeiten. In diesem Rahmen hat das ENSI den Geologen Hans Rudolf Graf beauftragt, eine Forschungsarbeit zu den Sedimenten im Hochrheintal zu verfassen.…

  • Artikel, News

    ENSI prüft Vollständigkeit der Rahmenbewilligungsunterlagen der Nagra

    Die Nagra hat heute beim Bundesamt für Energie (BFE) die Rahmenbewilligungsgesuche für ein Tiefenlager sowie für eine Verpackungsanlage eingereicht. Das Tiefenlager soll im Standortgebiet Nördlich Lägern realisiert werden, die Verpackungsanlage am Standort des Zentralen Zwischenlagers für radioaktive Abfälle in Würenlingen. Das ENSI ist für die sicherheitstechnische Beurteilung der Gesuche zuständig und prüft in einem ersten…

  • Tiefenlagerung und Szenarien
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    59. Sitzung des Tiefenlager-Forums: Bedeutung der Eignungskriterien

    Mit der Einreichung der Rahmenbewilligung für ein Tiefenlager werden Kriterien festgelegt, anhand welcher die Eignung von Lagerbereichen gezeigt werden kann. Diese Eignungskriterien werden von der Nagra vorgeschlagen und vom ENSI geprüft.

  • Joint Convetion of the Safety 2023
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    Radioaktive Abfälle und abgebrannte Brennelemente: ENSI reicht 8. Länderbericht bei IAEA ein

    Das ENSI hat der IAEA den achten Schweizer Länderbericht zur Joint Convention zugestellt. Im März 2025 begutachten alle Vertragsparteien die Länderberichte an der achten internationalen Überprüfungskonferenz. Im Bericht informiert das ENSI über den aktuellen Stand im Umgang mit radioaktiven Abfällen und abgebrannten Brennelementen, des geplanten Tiefenlagers und der ENSI-Richtlinien.

Hintergrundartikel

  • Artikel, Hintergrundartikel, News

    Tiefenlagerung radioaktiver Abfälle: Der Umgang mit Ungewissheiten im Sicherheitsnachweis

    Die Nagra wird voraussichtlich 2024 beim Bund ein Rahmenbewilligungsgesuch für ein Tiefenlager einreichen. Anschliessend wird das ENSI den dazugehörigen Sicherheitsbericht prüfen. Die Beurteilung der verbleibenden Ungewissheiten in den Daten und im Prozessverständnis ist für das ENSI zentral.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Verringerung der Nutzungskonflikte bei der Tiefenlagerstandortwahl

    Durch die Wahl des Standortes eines geologischen Tiefenlagers für radioaktive Abfälle kann es bei der Erkundung und Nutzung von wichtigen Rohstoffen, von Geothermie, Mineralquellen oder Thermen zu Nutzungskonflikten im Untergrund kommen. Im Hinblick auf die Langzeitsicherheit ist es deshalb notwendig, Nutzungskonflikte soweit möglich zu vermeiden. Allfällige sicherheitstechnische Auswirkungen durch Nutzungskonflikte sind ein Kriterium im Standortauswahlverfahren…

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Strenge Vorgaben für Tiefenlager

    «Ich beaufsichtige zusammen mit weiteren Experten die Suche der Nagra nach Standorten für geologische Tiefenlager für radioaktive Abfälle. Die Nagra muss sich bei ihren Standort-Vorschlägen an den gesetzlichen Rahmen und unsere sicherheitstechnischen Vorgaben halten. Um zu prüfen, ob diese umgesetzt werden und die Vorschläge dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen, führen wir auch eigene…

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