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Neue ENSI-Forschungsstrategie
Das ENSI hat in den vergangenen Monaten seine Forschungsstrategie aktualisiert und der ENSI-Rat verabschiedete diese im Januar 2023. Im Mittelpunkt stehen in den nächsten Jahren der Strahlenschutz, Auswirkungen von Erdbeben auf Kernanlagen, der Langzeitbetrieb von Kernkraftwerken und Entsorgungsfragen.
Forschung
Forschung
Für die kompetente Ausübung seiner Aufsichtstätigkeit muss das ENSI auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik sein. Zu diesem Zweck vergibt und koordiniert das ENSI Forschungsaufträge im Rahmen seines Programms «Regulatorische Sicherheitsforschung».
Die Projekte des Forschungsprogramms tragen zur Klärung offener Fragen bei. Sie liefern Grundlagen und entwickeln Hilfsmittel weiter, welche das ENSI zur Erfüllung seiner Aufgaben benötigt. Weiter fördern sie die Kompetenzen für die Aufsichtstätigkeit und stärken die unabhängige Expertise. Schliesslich führen internationale Projekte zu Ergebnissen, die in der Schweiz allein nicht erzielt werden könnten, und unterstützen so die länderübergreifende Vernetzung.
Dies sind die wichtigsten Ziele der ENSI-Forschungsstrategie. Darauf aufbauend stehen folgende Themenkomplexe ins Zentrum der Forschungsaktivitäten:
- Langzeitbetrieb der Kernkraftwerke, insbesondere Fragen der Alterung von Materialien,
- Auswirkungen von Erdbeben auf Gebäude, Systeme und Komponenten von Kernanlagen,
- Entsorgungsfragen zur Realisierung der geologischen Tiefenlagerung inklusive der Verpackungsanlage sowie zur langfristigen Trockenlagerung von abgebrannten Brennelementen,
- Strahlenexposition von Menschen und Umwelt.
Darüber hinaus umfasst das Forschungsprogramm des ENSI folgende Themen:
Brennstoffe
Der Bereich Brennstoffe betrifft den Reaktorkern. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf erhöhten Abbränden und Störfallverhalten von gängigen wie auch von neu entwickelten Brennstoffen.
Interne Ereignisse und Schäden
Die Projekte der «Nuclear Energy Agency» (NEA) fördern den internationalen Erfahrungsaustausch über Schäden an Komponenten und Störfällen in Kernkraftwerken. Dazu werden themenspezifische Datenbanken aufgebaut, mit denen die Betriebserfahrungen aus zahlreichen Ländern systematisch ausgewertet werden.
Externe Ereignisse
Erdbeben und Flugzeugabstürze sind die wichtigsten externen Ereignisse, mit denen sich die vom ENSI unterstützte Forschung befasst.
Menschliche Faktoren
Bei den menschlichen Faktoren geht es einerseits traditionell um den Einfluss von Operateurhandlungen auf Störfälle in Kernkraftwerken und deren Modellierung in der probabilistischen Sicherheitsanalyse. Andererseits werden auch organisatorische und ethische Fragen beleuchtet.
Systemverhalten und Störfallabläufe
Systemverhalten und Störfallabläufe in Kernkraftwerken werden ausgehend vom Normalbetrieb bis hin zu Kernschmelzunfällen analysiert. Dazu werden Computermodelle erstellt und mit Hilfe von Experimenten validiert. Solche Modelle bilden zudem eine Grundlage für die quantitative Ermittlung des Anlagenrisikos in probabilistischen Sicherheitsanalysen.
Die Ergebnisse der vom ENSI unterstützten Forschungsarbeiten finden Sie in den jährlichen Erfahrungs- und Forschungsberichten.
Haben Sie einen Vorschlag für ein vom ENSI unterstütztes Forschungsprojekt? Dann nutzen Sie bitte das Kontaktformular für Forschungsprojekte.