Bereits im Rahmen des Atomgipfels über die Sicherung von Nuklearmaterial im März 2016 kündigte Bundesrat Johann Schneider-Ammann an, dass die Schweiz die Durchführung einer IPPAS-Mission plant. Die IAEA stimmte dem Antrag, den das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI und das Bundesamt für Energie BFE gestellt haben, für eine Mission Mitte 2018 zu und setzte somit den Start für die Vorbereitungsarbeiten.
„Neben der nuklearen Sicherheit beaufsichtigen wir auch den Schutz der schweizerischen Kernanlagen vor böswilligen Absichten. Mit einem ganzheitlichen Ansatz prüfen wir die technischen, baulichen, organisatorischen, administrativen und personellen Massnahmen der Betreiber zur Sicherung“, erklärt Rosa Sardella, Leiterin des Fachbereichs Strahlenschutz und damit auch zuständig für den Aspekt Sicherung beim ENSI. Der ENSI-Rat hat die Sicherung zu einem der sechs strategischen Schwerpunkte für die Periode 2016 bis 2019 erhoben.
Unabhängige externe Beurteilung
„Mit der IPPAS-Mission holen wir eine unabhängige externe Sicht durch internationale Fachexperten zum System Sicherung der Schweiz ab und wollen prüfen, wo weitere Verbesserungsmöglichkeiten bestehen“, erklärt Rosa Sardella.
Missionen des International Physical Protection Advisory Service IPPAS bieten Erfahrungsaustausch und Beratung und ermöglichen so einen Erkenntnisgewinn, Vertrauensbildung und die Identifikation von Verbesserungspotenzial bei der nuklearen Sicherung. Insbesondere sollen die internationalen Experten die Schweiz dabei unterstützen,
- …, Grundlagen der IAEA zur nuklearen Sicherung als Basis für regulatorische Anforderungen in Bezug auf die Entwicklung und den Betrieb von physischen Schutzsystemen zu verwenden.
- …, Best-Practices im Bereich der physischen Sicherung mit Verantwortlichen aus anderen Ländern zu diskutieren und so von neuen Konzepten zu profitieren.
Das ENSI und das BFE teilen sich die Gesamtprojektleitung der IPPAS-Mission. Zudem werden während der Mission zahlreiche weitere Behörden und Partner beigezogen.