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ENSI legt ersten Aktionsplan zu den Lessons Learned aus Fukushima vor

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI will die Sicherheit der Schweizer Kernkraftwerke weiter verbessern. Es hat deshalb nach der Analyse der Ereignisse in Fukushima für das laufende Jahr Folgemassnahmen zu elf Schwerpunktthemen definiert. Der Aktionsplan 2012 behandelt Prüfpunkte, die im vergangenen Herbst im Rahmen der Lessons Learned identifiziert wurden, und offene Punkte, die im Schweizer Länderbericht zum EU-Stresstest aufgeführt sind.

Der Aktionsplan für das laufende Jahr umfasst 29 Punkte zu den Themen Erdbeben, Überflutung, extreme Wetterbedingungen, lang andauernder Verlust der Stromversorgung, Verlust der ultimativen Wärmesenke und der Kühlmittelversorgung, Containment-Druckentlastung und Wasserstoffmanagement, Notfallmanagement auf schweizerischer Ebene, Sicherheitskultur, Erfahrungsrückfluss, internationale Aufsicht und Kooperation sowie das externe Lager Reitnau. Davon stehen 12 Punkte in Abhängigkeit mit den Arbeiten der interdepartementalen Arbeitsgruppe zur Überprüfung der Notfallschutzmassnahmen bei Extremereignissen in der Schweiz (IDA NOMEX).

Aktionsplan Fukushima 2012

„Zusammen mit den Punkten, die wir bereits vor dem Aktionsplan initiiert haben, bearbeiten wir nun bereits über 80 Prozent der identifizierten Prüfpunkte und offenen Punkte“, fasst Rosa Sardella, Leiterin des Aufsichtsbereichs Systeme, den Stand der Arbeiten zusammen. „Weitere Nachweise, beispielsweise zu Erdbeben, Hochwasser und extremen Wetterereignissen, ermöglichen es uns, die Anlagen auf Basis der neuesten Erkenntnisse eingehend zu beurteilen“, erläutert sie das weitere Vorgehen. „Gestützt auf diese und bereits vorliegende Nachweise werden allenfalls nötige Massnahmen zur weiteren Verbesserung der Sicherheit der Schweizer Kernkraftwerke initiiert und umgesetzt.“ Dazu gehören beispielsweise die Errichtung einer diversitären Wärmesenke oder die Verbesserung der Erdbebenfestigkeit der gefilterten Containment-Druckentlastungssysteme.

45 Punkte aus zwei Berichten

Im Rahmen der Analyse der Ereignisse in Fukushima hatte das ENSI Ende Oktober 2011 37 Prüfpunkte identifiziert. Die Prüfaufträge betreffen die Bereiche Auslegung der Anlagen, Notfallmanagement, Erfahrungsrückfluss, Aufsicht, Strahlenschutz und Sicherheitskultur. Ein Schwerpunkt stellt dabei die Optimierung des Notfallschutzes in der Schweiz dar. Mit dem Schweizer Länderbericht zum EU-Stresstest kamen Anfang dieses Jahres noch acht offene Punkte hinzu. Davon betreffen drei den Erdbebenschutz, zwei das Notfallmanagement und je einer den Schutz bei Überflutung, extremen Wetterereignissen und Verlust der Stromversorgung.

Die identifizierten Prüfpunkte und offenen Punkte sollen bis 2015 abgearbeitet werden. Dazu wird das ENSI jährlich einen Aktionsplan vorlegen und über den Stand der Arbeiten berichten. Die Liste offener Punkte und Prüfpunkte wird fortlaufend auf Basis neuester Erkenntnisse überprüft und, wenn erforderlich, aktualisiert.

Seit März 2011 hat das ENSI mit mehreren Verfügungen weitere Abklärungen und Massnahmen angeordnet. Die Sofortmassnahmen beinhalteten unter anderem die Errichtung eines gemeinsamen, externen Notfalllagers für die Schweizer Kernkraftwerke einschliesslich der erforderlichen anlagenspezifischen Anschlüsse und die Nachrüstung von Zuführungen zur externen Bespeisung der Brennelement-Lagerbecken. „Damit konnten wir bereits zwei Prüfpunkte abschliessen“, sagt Rosa Sardella. „Die verbleibenden sechs Punkte werden wir in einem späteren Aktionsplan angehen.“

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