Das ENSI kann nach Beurteilung der eingereichten Berichte und auf Basis der positiven Inspektionsergebnisse den anfahrbereiten Zustand des Kernkraftwerks Leibstadt bestätigen. Es kann somit den Leistungsbetrieb wieder aufnehmen.
Das KKW Leibstadt war am 3. Juni 2019 planmässig zur Jahresrevision abgestellt worden. Neben dem Austausch von Brennelementen führte der Betreiber diverse Instandhaltungsarbeiten und Prüfungen durch. Das ENSI hat die Arbeiten mit zahlreichen Inspektionen begleitet und sich unter anderem vergewissert, dass das KKW Leibstadt einen konsequenten Strahlenschutz betreibt. Experten des Schweizerischen Vereins für technische Inspektionen (SVTI) haben im Auftrag des ENSI die Arbeiten im Zusammenhang mit den druckführenden Leitungen und Behältern überprüft und sich von deren konformem Zustand überzeugt.
Weitere Untersuchungen an Brennelementen
Die Untersuchungen durch das Paul Scherrer Institut im Jahr 2018 hatten gezeigt, dass es sich bei den an einigen Hüllrohren festgestellten lokalen Verfärbungen nicht um verstärkte Oxidation, sondern um Ablagerungen handelte, die die Wandstärke der Hüllrohre nicht schwächten. Während der diesjährigen Revision wurden wiederum visuelle Inspektionen an Brennelementen durchgeführt. Die Untersuchungen wurden vom ENSI inspiziert und zeigten wie in den Revisionen 2017 und 2018 keine Anzeichen dieser lokalen Ablagerungen. Die in den letzten drei Zyklen geltenden, durch das ENSI freigegebenen Begrenzungen bezüglich reduziertem Kerndurchsatz und reduzierter Brennelementleistung haben sich als wirksam bestätigt.
Für den anstehenden 36. Zyklus bleiben die Begrenzungen bestehen. Da im Brennelementwechsel 2019 jedoch ausschliesslich frische Brennelemente eines Typs zugeladen wurden, der von den Ablagerungen nicht betroffen war, stimmte das ENSI zu, die Brennelementleistung für diesen Brennelementtyp nicht zu reduzieren. Das KKL kann wieder mit 100% Reaktorleistung betrieben werden.