Um die Freisetzung radioaktiver Stoffe zu begrenzen, musste der zerstörte Reaktor 4 von der Umwelt isoliert werden. Zwischen Mai und Oktober 1986 bauten die sowjetischen Einsatzkräfte deshalb einen Sarkophag um das zerstörte Reaktorgebäude auf. Wegen der Dringlichkeit blieb keine Zeit für eine detaillierte Planung. Die drei weiteren Blöcke in Tschernobyl wurden zwischen 1986 und 2000 weiterbetrieben.
Ursprünglich war der Sarkophag für 30 Jahre Betrieb ausgelegt. Regen und Schnee haben ihn aber geschwächt, sodass Risse entstanden sind. Immer mehr radioaktive Stoffe entweichen durch die Risse. Da der Einschluss der Radioaktivität gefährdet ist, lancierten die Ukraine und die internationale Gemeinschaft 1997 ein Projekt zur Sicherung des Einschlusses.
Schweizer Unterstützung für die Sicherung des Sarkophags
In der Schweiz unterstützt das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO den Nuclear Safety Account und den Chernobyl Shelter Fund, die von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung verwaltet werden.
Der erste Teil des 108 Meter hohen Stahlgewölbes konnte im Oktober 2014 aufgestellt werden. Die zweite Hälfte konnte 2015 angeschlossen werden. Die neue Schutzhülle soll in den nächsten Jahren fertiggestellt werden und den zerstörten Reaktor 4 während 100 Jahren schützen.
Obwohl die Errichtung des neuen Sarkophags zu einer Verbesserung der Sicherheit führen soll, wird diese Operation zusätzliche radioaktive Abfälle verursachen. Die Entsorgung der Abfälle in Tschernobyl bleibt ein offener Punkt.
Das ist der fünfzehnte von sechzehn Teilen zur Geschichte des Unfalls Tschernobyl.