Zahlreiche Aufsichtsbehörden nahmen vom 1. bis 5. Juli in Wien an der Fachkonferenz teil. Ziel der Veranstaltung war es, einen Überblick über die weltweiten Entwicklungen im Wissensmanagement und in der Personalentwicklung im Nuklearbereich zu erhalten. An der praxisorientierten Tagung ging es darum, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern konkrete Instrumente an die Hand zu geben. Die Aufsichtsbehörden können diese auf organisatorischer, nationaler und internationaler Ebene anwenden, um ihre Personalressourcen im Bereich der nuklearen Sicherheit und Sicherung weiterzuentwickeln und zu erhalten. Dabei wurden auch die neusten technologischen Entwicklungen, beispielsweise künstliche Intelligenz und Übersetzungstools, vorgestellt.
«Als Aufsichtsbehörde hat das ENSI grosses Interesse daran, dass es ausreichendes und gut qualifiziertes Personal bei den Beaufsichtigten und natürlich in der Aufsicht gibt», sagt Marc Kenzelmann, Direktor des ENSI. «Kompetenzerhalt und -entwicklung sind unabdingbar für die Sicherheit der Kernanlagen und für unser oberstes Ziel, Mensch und Umwelt vor der Gefährdung der Radioaktivität zu schützen.»
Wichtige Massnahmen umgesetzt
«Auch wir im ENSI spüren den Generationenwechsel. Der Wettbewerb im Arbeitsmarkt und der Fachkräftemangel verstärken dieses Phänomen zusätzlich», meint Tamara Garny, Geschäftsleitungsmitglied beim ENSI und Leiterin des Bereichs Ressourcen. Der Fachkräftemangel betrifft vor allem die STEM-Disziplinen (Akronym für «science», «technology», «engineering» und «mathematics»).
«Die Tagung hat gezeigt, dass das wir auf dem richtigen Weg sind, indem wir zum Beispiel Tandemstellen eingeführt haben, um den Wissenstransfer zu gewährleisten. In der Personalentwicklung legen wir den Fokus sowohl auf die technischen und aufsichtsrechtlichen Themen als auch auf Leadership- und Social-Skills. Für uns ist es wichtig, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, der langfristige Perspektiven und entsprechende Rahmenbedingungen bietet. Wir begrüssen, dass bei der Konferenz Frauen auch in Bezug auf technische Berufe und die Attraktivität des nuklearen Sektors für junge Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger thematisiert worden sind.»