Die Anlagen werden im Turnus alle zwei Jahre vermessen. Dieses Jahr waren wiederum die Kernkraftwerke Mühleberg und Gösgen an der Reihe. Bei der letzten Messung im Jahr 2019 war auf den Messkarten das KKW Mühleberg noch deutlich sichtbar, was bei diesem Reaktortyp zu erwarten ist: Bei Siedewasserreaktoren wie Mühleberg und Leibstadt wird Frischdampf mit kurzlebigem Stickstoff aus dem Reaktor in das Maschinenhaus geleitet. Die Radioaktivität kann somit unmittelbar über dem Maschinenhaus infolge geringerer Dachabschirmung aus der Luft detektiert werden. Eine Gefahr entsteht deswegen für Mensch und Umwelt nicht, da die Kernanlagen die gesetzlichen Limiten im Strahlenschutz einhalten. Da das KKW Mühleberg endgültig ausser Betrieb genommen wurde und somit keinen Frischdampf mehr produziert, ist das Signal des kurzlebigen Stickstoffs nicht mehr messbar. Stattdessen sind bei den Messungen Materialien aus der Stilllegung und dem Rückbau erkennbar, die auf dem Areal zwischengelagert werden.

Dazu schreibt die NAZ in ihrem Kurzbericht:
Das Kernkraftwerk Mühleberg ist auf der Karte klar zu erkennen. Die erhöhte Ortsdosisleistung über dem Betriebsareal ist zu erwarten, da an dessen südöstlichem Ende Material zwischengestapelt ist (roter Punkt), bis es weiterverarbeitet werden kann. Dieses Material enthält aktiviertes Kobalt (Cobalt-60). Wie zu erwarten, wurde diese Strahlenquelle von den Messgeräten deutlich erkannt. Die gesetzlichen Grenzwerte werden eingehalten.

Wie aus dem aktuellen Kurzbericht der NAZ zur diesjährigen Messkampagne hervorgeht, wurden in der Umgebung der Kernkraftwerke Gösgen und Mühleberg keine ungewöhnlichen Werte gemessen.