Bei der diesjährigen Mission eines sogenannten Operational Safety Review Teams OSART handelt es sich um die fünfte solche internationale Überprüfung durch Experten der IAEA seit 1994 in der Schweiz. „Die diesjährige unabhängige internationale Überprüfung reiht sich ein in die Arbeiten, die seit Fukushima in der Schweiz laufen“, erklärt Georg Schwarz, stellvertretender ENSI-Direktor und Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke. Nach dem Reaktorunglück mussten die Schweizer Kernkraftwerke verschiedene Nachweise erbringen. Zudem mussten sie am EU-Stresstest teilnehmen, in dessen Rahmen das Kernkraftwerk Beznau von internationalen Fachleuten besucht wurde.

„Wir erwarten nun auch von den anderen Betreibern, dass sie in naher Zukunft eine solche OSART-Mission durchführen“, sagt Georg Schwarz. Auf internationaler Ebene setzt sich die Schweiz dafür ein, dass unabhängige Überprüfungen durch internationale Expertenteams für Betreiber und Aufsichtsbehörden obligatorisch werden. Auch das ENSI hat sich vor einem Jahr im Rahmen einer IRRS-Mission von internationalen Experten durchleuchten lassen.

Das OSART-Team formulierte für das Kernkraftwerk Mühleberg 21 Empfehlungen und Vorschläge, wie die betriebliche Sicherheit weiter verbessert werden könnte. Zudem wurden 10 Good Practices identifiziert. Das ENSI hat die Mission beobachtet, war aber nicht direkt daran beteiligt. „Wir werden den Schlussbericht und die Resultate analysieren und die Massnahmen des Betreibers begleiten“, sagt Georg Schwarz. Die IAEA und die BKW planen, den Schlussbericht nach Vorliegen der bereinigten Schlussversion im Januar 2013 zu veröffentlichen. In anderthalb Jahren ist eine OSART-Folgemission zur Bewertung der Folgemassnahmen geplant.

Bisherige OSART-Missionen in der Schweiz