Die Brennelemente von Block 1 zeigten im vergangenen Betriebszyklus ein gutes Betriebsverhalten. Es wurden keine Schäden an den Brennstäben festgestellt. Während der Revision wurden 20 der total 121 Brennelemente ersetzt. Im 37. Betriebszyklus enthält der Reaktorkern 105 Uran- und 16 MOX-(Mischoxid-) Brennelemente.
Schwerpunkt der diesjährigen Revisionsarbeiten im Block 1 waren die Prüfungen der Steuerstabdurchführungen am Deckel des Reaktordruckbehälters. Alle Durchführungen wurden im Bereich der Einschweissung im Deckel mit zerstörungsfreien Prüfverfahren auf Anzeichen von Risskorrosion und auf Leckagekanäle geprüft. Es wurden weder Anzeichen für Spannungsrisskorrosion noch Hinweise für einen Leckagepfad festgestellt. Die Ergebnisse lassen eine gute Vergleichbarkeit mit denjenigen der vorangegangenen Prüfungen erkennen. Im Weiteren führte das KKB auch eine Grossrevision an einem der beiden Generatoren durch. Es wurde der Ersatzrotor mit neuer Wicklung eingebaut.
Die vorgeschriebenen Wiederholungsprüfungen wurden von der HSK beaufsichtigt. Der von ihr beauftragte Schweizerische Verein für Technische Inspektionen (SVTI) kontrollierte die Prüfungen an den druckführenden Komponenten.
Die Bestimmungen der Strahlenschutzgesetzgebung wurden eingehalten. Fachpersonal des Strahlenschutzes begleitete die Arbeiten in den kontrollierten Zonen zur Gewährleistung der radiologischen Sicherheit des Personals. Die Strahlendosen, welche das Personal während der Revision erhalten hat, liegen rund 20 Prozent über dem geplanten Wert. Die Überschreitung ist auf zusätzlich durchgeführte Prüfungen sowie auf höher als erwartete Dosisleistungen an den Komponenten des Primärkreislaufs zurückzuführen. Die Strahlendosis jeder einzelnen Person lag dennoch deutlich unterhalb des zulässigen Werts von 20 mSv für beruflich strahlenexponierte Personen.
Nach Beendigung der Arbeiten und der Funktionsprüfungen führten die HSK und der SVTI in der Anlage ihre Schlussrundgänge durch. Dabei wurden keine Befunde registriert, die ein Wiederanfahren der Anlage und einen sicheren Leistungsbetrieb in Frage stellen würden. Die HSK erteilte dem KKB aufgrund der Ergebnisse am Mittwochnachmittag, 2. Juli 2008, die Freigabe zur Wiederaufnahme des Leistungsbetriebs von Block 1.
Im Verlaufe des Wiederanfahrens kam es kurz nach Mitternacht beim Betrieb mit einer der beiden Turbinengruppen zu deren Abschaltung infolge einer Störung im Kondensator. Dadurch wurde folgerichtig auch der Reaktor abgeschaltet. Das Werk konnte in den frühen Morgenstunden nach der Einwilligung durch die HSK erneut anfahren.