Während der Revisionsabstellung von Block 1 des Kernkraftwerks Beznau (KKB) wurden 24 von total 121 Brennelementen durch neue Elemente ersetzt. Der Reaktorkern enthält somit für den kommenden 33. Betriebszyklus neben den neuen Brennelementen 97 bereits früher eingesetzte Brennelemente. Davon sind 65 Uranbrennelemente und 32 Mischoxid-Brennelemente (MOX).
Der Reaktordruckbehälter und seine Einbauten wurden umfangreichen wiederkehrenden zerstörungsfreien Prüfungen unterzogen. Insbesondere fanden Prüfungen mit Ultraschall an den Schweissnähten des Reaktordruckbehälters und dessen Deckel sowie an ausgewählten Bereichen der Zuführstutzen statt. Die visuellen Prüfungen der Einbauten des Reaktordruckbehälters erfolgten mit speziellen Unterwasserkameras. Der nukleare Kühlkreislauf (Primärkreislauf) wurde einer wiederholten Druckprüfung unterzogen und die integrale Dichtheit der Stahldruckschale (Primär-Containment) einschliesslich deren Durchdringungen umfassend wiederkehrend geprüft.
Zusätzlich wurden die Turbinenleittechnik (Regelung, Schutz und Steuerung) und die Turbinenüberwachung, einschliesslich der Bedienungseinrichtungen im Hauptkommandoraum ersetzt.
Fachpersonal begleitete die Arbeiten in der so genannten „kontrollierten Zone“, um den Strahlenschutz des Personals sicherzustellen. Die Bestimmungen der Strahlenschutzverordnung und der entsprechenden HSK-Richtlinien wurden eingehalten. Die Strahlendosen, welche das Personal während der Revision erhalten hat, sind geringfügig höher als in der vorgelegten Planung aber insgesamt sehr niedrig.
Die vorgeschriebenen Wiederholungsprüfungen wurden von der HSK beaufsichtigt und vom Schweizerischen Verein für Technische Inspektionen (SVTI) im Auftrag der HSK überwacht.
Nach Beendigung der Arbeiten und diverser Funktionsprüfungen führten die HSK und der SVTI eine abschliessende Inspektion des Kernkraftwerks durch. Anschliessend erteilte die HSK dem Kernkraftwerk die Freigabe zum Wiederanfahren für den Leistungsbetrieb.
Die umfangreichen Erneuerungsarbeiten an der Turbinensteuerung bedingen eine längere Inbetriebsetzungsphase. Daher werden beim Wiederanfahren noch weitere abschliessende Tests mit der neuen Turbinenleittechnik durchgeführt. Dabei ist vorübergehend mit sichtbarer Dampfabgabe aus dem nicht nuklearen Teil der Anlage an die Atmosphäre zu rechnen.