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Forschung

Für die kompetente Ausübung seiner Aufsichtstätigkeit muss das ENSI auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik sein. Zu diesem Zweck vergibt und koordiniert das ENSI Forschungsaufträge im Rahmen seines Programms «Regulatorische Sicherheitsforschung».

Die Projekte des Forschungsprogramms tragen zur Klärung offener Fragen bei. Sie liefern Grundlagen und entwickeln Hilfsmittel weiter, welche das ENSI zur Erfüllung seiner Aufgaben benötigt. Weiter fördern sie die Kompetenzen für die Aufsichtstätigkeit und stärken die unabhängige Expertise. Schliesslich führen internationale Projekte zu Ergebnissen, die in der Schweiz allein nicht erzielt werden könnten, und unterstützen so die länderübergreifende Vernetzung.

Dies sind die wichtigsten Ziele der ENSI-Forschungsstrategie. Darauf aufbauend stehen folgende Themenkomplexe ins Zentrum der Forschungsaktivitäten:

  1. Langzeitbetrieb der Kernkraftwerke, insbesondere Fragen der Alterung von Materialien,
  2. Auswirkungen von Erdbeben auf Gebäude, Systeme und Komponenten von Kernanlagen,
  3. Entsorgungsfragen zur Realisierung der geologischen Tiefenlagerung inklusive der Verpackungsanlage sowie zur langfristigen Trockenlagerung von abgebrannten Brenn­elementen,
  4. Strahlenexposition von Menschen und Umwelt.

Darüber hinaus umfasst das Forschungsprogramm des ENSI folgende Themen:

Brennstoffe

Der Bereich Brennstoffe betrifft den Reaktorkern. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf erhöhten Abbränden und Störfallverhalten von gängigen wie auch von neu entwickelten Brennstoffen.

Interne Ereignisse und Schäden

Die Projekte der «Nuclear Energy Agency» (NEA) fördern den internationalen Erfahrungsaustausch über Schäden an Komponenten und Störfällen in Kernkraftwerken. Dazu werden themenspezifische Datenbanken aufgebaut, mit denen die Betriebserfahrungen aus zahlreichen Ländern systematisch ausgewertet werden.

Externe Ereignisse

Erdbeben und Flugzeugabstürze sind die wichtigsten externen Ereignisse, mit denen sich die vom ENSI unterstützte Forschung befasst.

Menschliche Faktoren

Bei den menschlichen Faktoren geht es einerseits traditionell um den Einfluss von Operateurhandlungen auf Störfälle in Kernkraftwerken und deren Modellierung in der probabilistischen Sicherheitsanalyse. Andererseits werden auch organisatorische und ethische Fragen beleuchtet.

Systemverhalten und Störfallabläufe

Systemverhalten und Störfallabläufe in Kernkraftwerken werden ausgehend vom Normalbetrieb bis hin zu Kernschmelzunfällen analysiert. Dazu werden Computermodelle erstellt und mit Hilfe von Experimenten validiert. Solche Modelle bilden zudem eine Grundlage für die quantitative Ermittlung des Anlagenrisikos in probabilistischen Sicherheitsanalysen.


Erfahrungs- und Forschungsberichte

Die Ergebnisse der vom ENSI unterstützten Forschungsarbeiten finden Sie in den jährlichen Erfahrungs- und Forschungsberichten.


Kontaktformular

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Weitere Informationen

 

News

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    5000ster Besucher im Felslabor Mont Terri

    Letzten Samstag konnte im Felslabor Mont Terri der 5000. Besucher im Jahr 2014 begrüsst werden. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI ist mit eigenen Forschungsprojekten am Felslabor beteiligt. Als Projektpartner bietet das ENSI interessierten Gruppen Führungen durch das Felslabor an.

  • Erfahrungs- und Forschungsbericht 2011
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    ENSI-Forschung 2013: Entsorgung wird im Themenspektrum immer wichtiger

    Die Stilllegung von Kernanlagen und die Entsorgung von radioaktiven Abfällen stehen für das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI langfristig verstärkt im Fokus. Dies hat es auch in seiner 2013 überarbeiteten Forschungsstrategie festgehalten.

  • Aufsicht über die Sicherheitskultur von Kernanlagen 2016
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    ENSI thematisiert auch die Sicherheitskultur

    Eine gute Sicherheitskultur ist erforderlich, damit technische Anlagen sicher sind. Darüber besteht heute über Fachbereichs- und Branchengrenzen hinweg weitgehend Einigkeit. Auch das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI berücksichtigt bei seiner Aufsicht die Sicherheitskultur. In einem neuen Bericht zur Aufsichtspraxis legt es unter anderem dar, was die Aufsicht über die Sicherheitskultur umfasst.

  • Titelbild des "Schweizer Journals" zur Inbetriebnahme des KKW Beznau 1 im Jahr 1969.
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    Hohe Sicherheit bei älteren Kernkraftwerken dank Nachrüstungen und Alterungsüberwachung

    In der Schweiz müssen Kernkraftwerke auch nach mehreren Jahrzehnten Betrieb hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen. Dies schreibt das Gesetz vor und wird vom Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI überprüft und durchgesetzt.

  • Artikel, News

    ENSI und EGT organisieren Symposium zu Opalinuston an der ETH Zürich

    Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI und die Expertengruppe Geologische Tiefenlagerung EGT laden am Freitag, 14. Februar 2014 zu einem Symposium an der ETH Zürich ein. Das Symposium bietet einen Überblick über den heutigen Wissensstand für geologische Tiefenlager in tonreichen Gesteinen.

  • Artikel, News

    Internationale Experten der Tiefenlagerung treffen sich beim Felslabor Mont Terri

    Zwischen dem 11. und dem 14. November 2013 haben sich beim Felslabor Mont Terri rund 40 internationale Experten des Bereiches Tiefenlagerung radioaktiver Abfälle getroffen. Sie haben sich dort über Prozesse ausgetauscht, die im Umfeld eingelagerter Endlagerbehälter stattfinden werden. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI nutzt die Erkenntnisse für seine Aufsichtstätigkeit.

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    ENSI-Forschungsstrategie stellt praktischen Nutzen für Aufsichtstätigkeit ins Zentrum

    Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat seine Forschungsstrategie überarbeitet. Im Mittelpunkt stehen in den nächsten Jahren die Themen Langzeitbetrieb, extreme Naturereignisse, Stilllegung und Entsorgung. Vorschläge für Forschungsprojekte können neu online eingereicht werden.

  • Erfahrung- und Forschungsbericht 2012
    Artikel, News

    Die meisten Forschungsprojekte dienen der Entsorgung

    Die höchste Anzahl an Forschungsprojekten des Jahres 2012 gehört zu den Themenbereichen Stilllegung schweizerischer Kernanlagen und Entsorgung radioaktiver Abfälle. Das dabei gewonnene Wissen ist direkt anwendbar, wie der nun erschienene Erfahrungs- und Forschungsbericht 2012 des ENSI zeigt.

  • Artikel, News

    BFE: Gesellschaftliche Veränderung und Entsorgung radioaktiver Abfälle

    Das Bundesamt für Energie BFE hat eine Studie zum Umgang mit gesellschaftlicher Entwicklung im Hinblick auf die Entsorgung radioaktiver Abfälle veröffentlicht. Sie zeichnet vier verschiedene Szenarien, wie sie im Jahr 2112 Realität sein könnten.