Bei ihrem zweitätigen Besuch in der Schweiz am 19. und 20. Dezember 2017 hat die französische Delegation der Aufsichtsbehörde Autorité de Sûreté Nucléaire ASN die Gelegenheit genutzt, die Schweizer Vertreter über die nukleare Sicherheit und den Strahlenschutz in Frankreich zu informieren. Dabei wurden die jüngsten INES-2-Ereignisse in Frankreich thematisiert und die aktuellsten sicherheitstechnischen Aspekte der Kernkraftwerke Fessenheim, Tricastin, Le Bugey und Creys-Malville besprochen. Ein weiteres Thema war der Stand der Umsetzung der Massnahmen aus den nationalen Überprüfungen nach dem Unfall in Fukushima. Auch über die nationalen Arbeiten im Bereich der Entsorgung und in der Anpassung der nationalen Gesetze und Regelwerke im Strahlenschutz wurde berichtet.
Die Schweiz informierte die französische Delegation über die Umsetzung der Energiestrategie 2050, die Einführung der revidierten Strahlenschutzverordnung sowie zu den Befunden im Kernkraftwerk Beznau 1, den Brennelementbefunden im Kernkraftwerk Leibstadt und zum Stand der Vorbereitungsarbeiten für die Stilllegung des Kernkraftwerks Mühleberg.
«Der Austausch mit der ASN ist für das ENSI sehr wertvoll, weil er uns erlaubt, einen detaillierten Einblick in die verschiedenen sicherheits- und aufsichtsrelevanten Themen der nuklearen Sicherheit in Frankreich zu erhalten und uns mit einem erfahrenen und kompetenten Partner über die Herausforderungen in der nuklearen Aufsicht auszutauschen,“ erklärte Hans Wanner, Direktor des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI.
Die französische Delegation besuchte am Rande der Sitzung in Brugg AG auch das Zentrale Zwischenlager ZWILAG in Würenlingen.
An der diesjährigen Sitzung haben seitens Frankreich Vertreter der ASN aus Paris sowie aus Strasbourg und Lyon teilgenommen. Die Schweizer Delegation bestand neben dem ENSI aus Vertretern des Bundesamtes für Energie, des Bundesamtes für Gesundheit, sowie einem Vertreter der Kantone Basel-Stadt und Genf.