Bild: Beispiel einer Ausbreitungsrechnung aus einer Notfallübung.
Beim neuen Programm für die Ausbreitungsrechnungen handelt es sich um eine modulare Plattform zur Entscheidungsunterstützung in Echtzeit. Sie unterstützt die Spezialisten des ENSI bei der Entscheidung über die nötigen Schutzmassnahmen in einem kerntechnischen Notfall. Das Programm heisst JRODOS, wobei die Abkürzung für „Java-based Realtime Online DecisiOn Support“ steht.
„Mit JRODOS sind die Weichen für die nachhaltige Weiterführung eines wichtigen Notfallinstruments gestellt“, sagt Rosa Sardella, Leiterin des Fachbereichs Strahlenschutz beim ENSI. „Mit dem neuen Programm steht dem ENSI erneut ein System zur Verfügung, mit welchem die Ausbreitung der Radioaktivität nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik realitätsnah vorhergesagt werden kann“. Dies ermöglicht die frühzeitige Beurteilung einer allfälligen Gefährdung für die Bevölkerung. Im Notfall stützt das ENSI seine Empfehlung für Schutzmassnahmen zuhanden der Notfallschutzpartner darauf ab.
JRODOS löst ADPIC ab
Bisher hat das ENSI für die Ausbreitungsrechnungen mit dem Programm ADPIC (Atmospheric Diffusion Particle-In-Cell) gearbeitet. Dieses hatte im Jahr 2011 seine letzte Ausbaustufe erreicht und entsprach bis zum Zeitpunkt des Wechsels dem internationalen Stand von Wissenschaft und Technik.
Im Vergleich zum Vorgängersystem bietet JRODOS vor allem eine grössere Reichweite bei den Simulationen. Es verbessert zudem die Synergien mit der Nationalen Alarmzentrale und den zuständigen Behörden in Deutschland. Weitere Vorteile sind das bessere Kosten-Nutzen-Verhältnis und eine moderne Bedien- und Visualisierungsoberfläche.