Alle Schweizer Bundesbehörden

Artikel, News

Weitere Untersuchungen am Reaktordruckbehälter von Beznau 1 notwendig

Ultraschallmessungen am Reaktordruckbehälter des Kernkraftwerks Beznau 1 hat die Betreiberin bewertungspflichtige Anzeigen festgestellt. Sie hat dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI heute einen entsprechenden Bericht eingereicht. Beznau 1 steht zurzeit wegen der Jahreshauptrevision still. Das ENSI erwartet nun von der Axpo eine Bewertung dieser Befunde. Der Betrieb von Beznau 1 darf erst wieder aufgenommen werden, wenn die Sicherheit des Reaktordruckbehälters nachgewiesen ist.

 

„Aus sicherheitstechnischer Sicht besteht bei Beznau 1 kein zeitlicher Druck“, erklärt Georg Schwarz, stellvertretender ENSI-Direktor und Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke, denn das Kernkraftwerk ist derzeit für die Jahresrevision abgeschaltet und der Reaktorkern ist entladen. „Selbstverständlich werden wir Beznau 1 die Freigabe zum Wiederanfahren erst erteilen, wenn wir sicher sind, dass die Befunde keine Beeinträchtigung der Sicherheit darstellen“, betont er weiter.

Dazu erwartet das ENSI nun vom Betreiber, dass die Ultraschallanzeigen weiter untersucht und bewertet werden. Die Abklärungen müssen folgende drei Schritte umfassen:

Nach der Entdeckung von Materialfehlern in den Reaktordruckbehältern der belgischen Kernkraftwerke Doel 3 und Tihange 2 im Jahr 2012 hatte das ENSI im Januar 2013 die Prüfung der Herstellungsdokumente der Schweizer Kernkraftwerke verfügt. Die Dokumente zum Reaktordruckbehälter von Beznau 1 gaben keinen Hinweis auf allfällige Fehler im Material.

Beznau 2 wird ebenfalls geprüft

Auch der Zustand des Reaktordruckbehälters im Kernkraftwerk Beznau 2 wird im Rahmen der Jahreshauptrevision 2015 untersucht, welche Mitte August beginnen wird. Die Planung des Revisionsstillstands von Beznau 2 sieht die gleichen Messungen am Reaktordruckbehälter vor wie in Beznau 1.

Zusammen mit dem Bericht über die Ultraschallanzeigen am Druckbehälter des Reaktors Beznau 1 hat die Axpo dem ENSI heute auch eine Begründung eingereicht, mit der aufgezeigt werden soll, dass es nicht notwendig sei, Beznau 2 aus Sicherheitsgründen früher als geplant vom Netz zu nehmen. „Wir werden diesen Nachweis bis in einer Woche prüfen und dazu Stellung nehmen“, erklärt Georg Schwarz. „Sollten begründete Zweifel an der Sicherheit bestehen, werden wir verlangen, dass der Block 2 bereits vor Mitte August abgeschaltet wird.“

Themen