Referenzszenarien werden für die Planung von Notfallschutzmassnahmen in der Umgebung der Kernkraftwerke verwendet. „Wir haben in der Arbeitsgruppe auch Extremszenarien angeschaut und im Bericht berücksichtigt“, erklärt Georges Piller, Leiter des Fachbereichs Strahlenschutz beim Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI. „Neu sind auch Szenarien berücksichtigt, welche die radiologische Freisetzung von Fukushima überschreiten.“
Der Bericht befindet sich bis Anfang Februar 2014 in einer breiten Vernehmlassung bei Bund und Kantonen. Anschliessend werden der Bericht und die Ergebnisse der Vernehmlassung dem Bundesstab ABCN vorgelegt.
Breit abgestützte Arbeitsgruppe
Der Bundesrat hatte im Rahmen des Berichts der interdepartementalen Arbeitsgruppe zur Überprüfung der Notfallschutzmassnahmen bei Extremereignissen in der Schweiz IDA NOMEX den Auftrag erteilt, die Referenzszenarien anhand des aktuellen Wissensstandes über die Sicherheitstechnik und die Standortbedingungen der schweizerischen Kernkraftwerke zu überprüfen. Das ENSI hat für die Überprüfung im Jahr 2012 eine breit zusammengesetzte Arbeitsgruppe einberufen.
Überprüfung des Zonenkonzepts
Der Bundesrat hat das ENSI im Rahmen von IDA NOMEX ebenfalls beauftragt, das Zonenkonzept in der Umgebung der Kernkraftwerke im Hinblick auf eine Änderung der Notfallschutzverordnung NFSV zu überprüfen. Die Arbeiten dazu wurden im Anschluss an den Bericht über die Referenzszenarien aufgenommen. Das ENSI arbeitet mit der Arbeitsgruppe zusammen, die bereits zur Überprüfung der Referenzszenarien einberufen worden war, da sich eine breite Abstützung und Diskussion als zielführend und konsensorientiert erwiesen hat. Der Bericht befindet sich aktuell in Erarbeitung.