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Kernanlagen

In der Schweiz gibt es die Kernkraftwerke: Beznau (Blöcke 1 und 2), Gösgen und Leibstadt. Nebst den Kernkraftwerken ist ein Forschungsreaktor an der ETH Lausanne in Betrieb. Auch das zentrale Zwischenlager für radioaktive Abfälle (Zwilag) und das Bundeszwischenlager in Würenlingen werden vom ENSI überwacht.

Das ehemalige Kernkraftwerk Mühleberg ist in Stilllegung. Drei Forschungsreaktoren am Paul Scherrer Institut PSI in Würenlingen sind weitgehend zurückgebaut.

  • KKW Beznau KKB
    Das KKB umfasst zwei weitgehend baugleiche Zwei-Loop-Druckwasserreaktor-Blöcke, die in den Jahren 1969 und 1972 den kommerziellen Betrieb aufnahmen. Die elektrische Nettoleistung beträgt pro Block 365 MW.
  • KKW Gösgen KKG
    Das KKG ist eine Drei-Loop-Druckwasserreaktor-Anlage. Es nahm seinen kommerziellen Betrieb im Jahr 1979 auf. Die elektrische Nettoleistung beträgt 1010 MW.
  • KKW Leibstadt KKL
    Das KKL ist eine Siedewasserreaktor-Anlage, die ihren kommerziellen Betrieb im Jahr 1984 aufnahm. Die elektrische Nettoleistung beträgt 1233 MW.
  • Ehemaliges KKW Mühleberg KKM (in Stilllegung)
    Das KKM, das seinen kommerziellen Betrieb im Jahr 1972 aufnahm und im Jahr 2019 beendete, war eine Siedewasserreaktor-Anlage mit 373 MW elektrischer Nettoleistung. Das KKM stellte seinen Leistungsbetrieb am 20. Dezember 2019 ein. Im Jahr 2020 wurden alle Brennelemente aus dem Reaktordruckbehälter in das Brennelementbecken transferiert und die für die Etablierung des sicheren technischen Nachbetriebs erforderlichen Massnahmen umgesetzt. In den Jahren 2022 und 2023, während der Stilllegungsphase 1, hat das KKM alle Brennelemente in das Zentrale Zwischenlager der Zwilag in Würenlingen transportiert und im Jahr 2023 die erste Stilllegungsphase abgeschlossen. Seitdem befindet das KKM in der Stilllegungsphase 2.

Die Stilllegung der folgenden Anlagen ist abgeschlossen:

  • Versuchsatomkraftwerk Lucens
  • Forschungsreaktor der Universität Basel
    Der Forschungsreaktor der Universität Basel diente bis zu seiner endgültigen Ausserbetriebnahme im Jahr 2015 der Ausbildung von Studentinnen und Studenten sowie der Neutronenaktivierungsanalytik. Nachdem das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) am 13. Februar 2019 die Stilllegung des Forschungsreaktors verfügt hatte, gab das ENSI den Rückbau der Anlage frei. Der Rückbau wurde noch im Jahr 2019 abgeschlossen. Mit der Entlassung der Anlage aus der Aufsicht des Bundes war das erste Stilllegungsprojekt in der Schweiz unter der aktuellen Kernenergiegesetzgebung abgeschlossen.

Hintergrundartikel

  • Dokumente
    Artikel, Hintergrundartikel, News

    Gemeinsames Interesse am Schutz sensibler Daten: Warum das ENSI zum terroristischen Flugzeugabsturz nur wenig sagen darf

    Kernanlagen sind schützenswerte Infrastrukturen, über die aus nachvollziehbaren Gründen keine sensiblen Daten veröffentlicht werden dürfen. Das ENSI kann deshalb nicht immer auf alle Informationsbedürfnisse der Medienschaffenden eingehen. Im November 2020 haben zwei Personen Einsicht in die geheimen Überprüfungsunterlagen bezüglich eines vorsätzlichen Absturzes eines Flugzeuges auf ein Schweizer Kernkraftwerk in einem Gesuch verlangt. In einem Interview…

  • Artikel, Hintergrundartikel, News

    1 Jahr vor der Abschaltung des KKM: Das ENSI begleitet die Vorbereitungen und ist gut gerüstet

    Heute in einem Jahr wird das Kernkraftwerk Mühleberg abgeschaltet. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI begleitet seit dem Stilllegungsentscheid durch die BKW 2013 die Vorbereitungen und wird den Rückbau bis im Jahr 2031 beaufsichtigen. Die Aufsichtsbehörde ist dazu gut gerüstet.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Artikelserie Barrieren 6/6: Das Containment hält radioaktive Stoffe im Reaktorgebäude

    Der Reaktordruckbehälter wird durch das Containment als dritte Barriere umschlossen. Dieses besteht aus einem Primärcontainment aus Stahl und einem Sekundärcontainment aus Beton.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Artikelserie Barrieren 5/6: Der Wasserkreislauf (Primärkreis Teil 2 von 2)

    Mit seinen Rohrleitungen, Absperrarmaturen und weiteren Komponenten macht der Kühlkreislauf zusammen mit dem Reaktordruckbehälter die zweite Barriere zum Einschluss von radioaktiven Stoffen aus.

  • Kernkraftwerk Mühleberg Reaktor geöffnet
    Artikel, Hintergrundartikel

    Artikelserie Barrieren 4/6: Der Reaktordruckbehälter (Primärkreis Teil 1 von 2)

    Zusammen mit dem Kühlkreislauf des Wassers macht der Reaktordruckbehälter die zweite Barriere zum Einschluss von radioaktiven Stoffen aus.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Artikelserie Barrieren 3/6: Die Brennstabhüllrohre (Brennelemente Teil 2 von 2)

    Die Brennstoffpellets werden in Metallrohre gefüllt. Zusammen mit der Brennstoffmatrix sind die Hüllrohre die erste Barriere zum Einschluss von radioaktiven Stoffen in Kernkraftwerken.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Artikelserie Barrieren 2/6: Die Brennstoffmatrix (Brennelemente Teil 1 von 2)

    Der Brennstoff wird vor der Verwendung in Kernkraftwerken zu Pellets gepresst und mittels Sinterprozess verdichtet. Durch diesen Prozess wird der Brennstoff in ein keramisches Material umgewandelt, welches in der Lage ist, die beim Betrieb entstehenden Spaltprodukte in der sogenannten Brennstoffmatrix zurückzuhalten.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Artikelserie Barrieren 1/6: Barrieren schützen Mensch und Umwelt vor radioaktiven Stoffen

    Das Barrierenprinzip hat zum Ziel, Strahlenquellen in Kernanlagen mehrfach einzuschliessen. Wie bei den Schichten einer Zwiebel sorgen voneinander unabhängige Barrieren dafür, dass die Gefahr von Strahlenquellen für Mensch und Umwelt minimiert wird.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Aluminium kann als Aluminiumoxid in Stahl eingeschlossen werden

    Bei der Produktion von grossen Schmiedestücken wurde in den 1960er-Jahren Aluminium zugegeben. Dies diente der Bindung des Sauerstoffs in der Schmelze. In einem Schmiedering des Reaktordruckbehälters für das Kernkraftwerk Beznau 1 verblieben aus der Herstellung einige Aluminiumoxidreste im unteren Teil der Schmelze.