- Kann die HSK überhaupt neutral sein, da bei Ablehnung des vorgeschlagenen Standortes Benken, die Terminplanung um Jahrzehnte durcheinander kommt? Welche Notfallplanung besteht bei der HSK?
- Ist der HSK nicht bekannt, dass der ersten AKEnd-Stellungnahme durch den deutschen Umweltminister massiv widersprochen worden ist, da diese vor Vorliegen der endgültigen AKEnd-Kriterien erfolgt ist?
- Wichtig ist, dass die HSK den Nachweis erbringt, dass sie unabhängig, neutral ist.
- Ist nicht die Zwischenlagerung – Vorabkühlung der radioaktiven Abfälle ein grösseres Sicherheitsproblem als die Endlagerung? Der Termin 2040 für den Beginn der Einlagerung ist angesichts eines guten Standortes wie Benken sehr spät. Die Schweizer Behörden sollten mehr Dampf geben.
Beantwortet von ENSI
a) Kann die HSK überhaupt neutral sein, da bei Ablehnung des vorgeschlagenen Standortes Benken, die Terminplanung um Jahrzehnte durcheinander kommt? Welche Notfallplanung besteht bei der HSK?
Die HSK ist als Sicherheitsbehörde nicht für die Realisierung von Tiefenlagern verantwortlich; das obliegt den Abfallverursachern. Sie ist aber daran interessiert, dass die benötigten geologischen Tiefenlager rechtzeitig bereitgestellt werden. Dieses Interesse ändert nichts an der grundsätzlichen Mission der HSK: Sie ist als Treuhänderin der Öffentlichkeit verpflichtet, Planung, Bau und Betrieb von Kernanlagen, also auch von geologischen Tiefenlagern, genau zu prüfen und zu beaufsichtigen. Jedes eingereichte Gesuch zu einem geologischen Tiefenlager wird von der HSK zuhanden der Bewilligungsbehörde gründlich überprüft. Dabei ist die HSK unabhängig von den beteiligten Parteien und neutral in ihrer Beurteilung.
d) Ist nicht die Zwischenlagerung – Vorabkühlung der radioaktiven Abfälle ein grösseres Sicherheitsproblem als die Endlagerung? Der Termin 2040 für den Beginn der Einlagerung ist angesichts eines guten Standortes wie Benken sehr spät. Die Schweizer Behörden sollten mehr Dampf geben.
Die Zwischenlagerung von radioaktiven Abfällen kann in einer sicheren Weise durchgeführt werden. Die Sicherheit ist aber von der Aufrechterhaltung von radiologischen Kontrollen und einer Bewachung abhängig. Im Tiefenlager ist die Sicherheit gegen äussere Einwirkungen grösser und auf passive Weise langfristig gegeben. Dieser Umstand spricht für die Realisierung eines Tiefenlagers sobald als möglich unter Beachtung aller Anforderungen an die Sicherheit des Lagers und die Sorgfalt der Vorbereitungen. Der früheste mögliche Zeitpunkt für die Realisierung eines Tiefenlagers für abgebrannte Brennelemente und verglaste hochaktive Abfälle wird durch die Notwendigkeit der Abkühlung dieser Abfälle (Abklingen ihrer Aktivität) vor der Einlagerung im Tiefenlager beeinflusst.