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Artikelserie: Strahlenbiologie

Die Strahlenbiologie beschäftigt sich mit den Auswirkungen ionisierender Strahlung auf Menschen, Tiere, Pflanzen und alle anderen lebenden Organismen. Gibt die Strahlung ihre Energie an eine Zelle ab, kann dies dazu führen, dass biologisch wichtige Moleküle ionisiert werden. In der Erbsubstanz DNS können so Mutationen entstehen und Krankheiten wie Krebs verursachen. Werden viele Zellen durch hohe Strahlendosen getötet, entsteht das Strahlensyndrom. Auf der Erforschung der Mechanismen, die zu Krankheiten wie Krebs oder dem Strahlensyndrom führen, liegt daher ein spezieller Fokus der Strahlenbiologie.

Die Erkenntnisse aus der Strahlenbiologie werden für die stetige Verbesserung des Strahlenschutzes und des Notfallschutzes verwendet. Das Ziel des Strahlenschutzes besteht darin, Menschen und Umwelt möglichst gut vor den negativen Auswirkungen ionisierender Strahlung zu schützen und Schäden zu vermeiden. Zum Schutz der Bevölkerung, der Umwelt und des Personals in Kernanlagen überwacht das ENSI die Einhaltung der Strahlenschutzvorschriften und Dosislimiten. Es ermittelt auch die Strahlenexposition des Werkpersonals und publiziert die Daten im jährlichen Strahlenschutzbericht. Ausserdem kontrolliert das ENSI die Radioaktivitätsabgaben der Kernanlagen und die Einhaltung der Abgabelimiten mit eigenen Messungen und Inspektionen. Ebenfalls der Beweissicherung und der Messung von Dosen im Rahmen des Notfallschutzes dient das ENSI-Messnetz MADUK.

In der fünfteiligen Serie über Strahlenbiologie beleuchtet das ENSI die Anfänge dieser wissenschaftlichen Disziplin und wirft einen Blick auf die aktuellen und künftigen Herausforderungen.

Strahlenbiologie-Serie

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Strahlenbiologie (1/5): Der ionisierenden Strahlung auf der Spur

    Nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen kam es zu einem regelrechten Hype. Die Euphorie wurde jedoch gedämpft, als immer mehr über die Nebenwirkungen bekannt wurde. Die Strahlenbiologie untersucht, wie sich die Strahlung auf Zellen und Gewebe auswirkt.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Strahlenbiologie (2/5): Erkrankungen nach hohen Dosen

    Bei hohen Dosen steigt oberhalb einer Schwellendosis der Schweregrad der Strahlenwirkung. Während die Überlebenschancen bis zu einer gewissen Strahlenbelastung intakt sind, führen sehr hohe Dosen, wie sie nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl auf dem Areal gemessen wurden, innert kürzester Zeit zum Tod.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Strahlenbiologie (3/5): Niedrige Dosen und ihr Schädigungspotenzial

    Dass der Schweregrad einer Erkrankung bei einer hohen Dosis steigt, steht in der Strahlenbiologie ausser Frage. Beim alltäglichen Strahlenschutz ist es jedoch wichtig, das Risiko einer Mutation an der Erbsubstanz auch im Bereich kleiner Dosen abschätzen zu können.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Strahlenbiologie (4/5): So wird ionisierende Strahlung gemessen

    Ionisierende Strahlung kann Erkrankungen hervorrufen. Um die Bevölkerung sowie das Personal in Kernanlagen vor diesen schädlichen Effekten zu schützen, müssen Strahlendosen jederzeit und möglichst genau gemessen werden können.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Strahlenbiologie (5/5): Aktuelle Forschung

    Auch wenn mit der Forschung in der Strahlenbiologie zahlreiche Erkenntnisse gewonnen werden konnten, bestehen immer noch viele Unklarheiten. Zusammen mit anderen internationalen Organisationen arbeitet das ENSI daran, diese Wissenslücken zu schliessen.