Die Strahlenbiologie beschäftigt sich mit den Auswirkungen ionisierender Strahlung auf Menschen, Tiere, Pflanzen und alle anderen lebenden Organismen. Gibt die Strahlung ihre Energie an eine Zelle ab, kann dies dazu führen, dass biologisch wichtige Moleküle ionisiert werden. In der Erbsubstanz DNS können so Mutationen entstehen und Krankheiten wie Krebs verursachen. Werden viele Zellen durch hohe Strahlendosen getötet, entsteht das Strahlensyndrom. Auf der Erforschung der Mechanismen, die zu Krankheiten wie Krebs oder dem Strahlensyndrom führen, liegt daher ein spezieller Fokus der Strahlenbiologie.
Die Erkenntnisse aus der Strahlenbiologie werden für die stetige Verbesserung des Strahlenschutzes und des Notfallschutzes verwendet. Das Ziel des Strahlenschutzes besteht darin, Menschen und Umwelt möglichst gut vor den negativen Auswirkungen ionisierender Strahlung zu schützen und Schäden zu vermeiden. Zum Schutz der Bevölkerung, der Umwelt und des Personals in Kernanlagen überwacht das ENSI die Einhaltung der Strahlenschutzvorschriften und Dosislimiten. Es ermittelt auch die Strahlenexposition des Werkpersonals und publiziert die Daten im jährlichen Strahlenschutzbericht. Ausserdem kontrolliert das ENSI die Radioaktivitätsabgaben der Kernanlagen und die Einhaltung der Abgabelimiten mit eigenen Messungen und Inspektionen. Ebenfalls der Beweissicherung und der Messung von Dosen im Rahmen des Notfallschutzes dient das ENSI-Messnetz MADUK.
In der fünfteiligen Serie über Strahlenbiologie beleuchtet das ENSI die Anfänge dieser wissenschaftlichen Disziplin und wirft einen Blick auf die aktuellen und künftigen Herausforderungen.