FORGE, Fate of Repository Gases: Die in einem geologischen Tiefenlager eingelagerten Metalle und organischen Stoffe produzieren durch Korrosionsprozesse oder aufgrund des Stoffwechsels von vorhandenen Mikroben Gase wie Wasserstoff und Methan in den Einlagerungsstollen. In dichten Wirtgesteinen kann dieses Gas nur langsam abgeführt werden, und es kommt zu einem Druckaufbau in den Lagerstollen. Die für die Langzeitsicherheit eines Tiefenlagers wichtige Frage ist, ob durch diesen Druckaufbau die Rückhaltefähigkeit des Wirtgesteins durch die Bildung von Rissen gefährdet wird.
FORGE ist ein Projekt der EU mit 24 Teilnehmern. Es soll die sicherheitstechnische Bedeutung der durch Gase verursachten Prozesse im Nah- und Fernfeld eines Tiefenlagers untersuchen. Die Arbeiten sind in 5 Teilprogramme (Work Packages WP) unterteilt. Das ENSI nimmt am Arbeitspaket WP1 (Behandlung von Gas in Sicherheitsanalysen) teil. Die Arbeiten beinhalten die Erstellung einer Bestandesaufnahme des technisch-wissenschaftlichen Wissens zur Gasproblematik (WP1.1), die Definition von vergleichenden Berechnungen zum Gastransport und die Durchführung von sicherheitstechnisch relevanten Berechnungen (WP1.2).
Im Rahmen von WP1.1 wurde von den Projektteilnehmern ein Übersichtsbericht zur sicherheitstechnischen Bedeutung der durch Gase verursachten Prozesse im Nah- und Fernfeld eines Tiefenlagers. Im Rahmen von WP1.2 wurden Vergleichsberechnungen definiert und es zeigt sich, dass die Resultate der verschiedenen Gruppen miteinander übereinstimmen.