Alle Schweizer Bundesbehörden

Notfallschutz

Der Notfallschutz hat zum Ziel, die betroffene Bevölkerung und deren Lebensgrundlagen zu schützen und die Auswirkungen eines Ereignisses, bei dem Radioaktivität freigesetzt wird bzw. nicht ausgeschlossen werden kann, zu begrenzen. Die Aufgaben der Stellen beim Bund, den Kantonen, Regionen und Gemeinden sowie bei den Betreibern von Kernanlagen sind in der Notfallschutzverordnung geregelt.

Die Ziele des Notfallschutzes gemäss Notfallschutzverordnung sind:

  • die betroffene Bevölkerung und ihre Lebensgrundlagen zu schützen;
  • die betroffene Bevölkerung zeitlich begrenzt zu betreuen und mit dem Nötigsten zu versorgen;
  • die Auswirkungen eines Ereignisses zu begrenzen.

Um jede Kernanlage werden zwei Zonen festgelegt:

Zone 1 umfasst ein Gebiet, in dem bei einem schweren Störfall eine Gefahr für die Bevölkerung entstehen kann und Schutzmassnahmen sofort erforderlich sind.

Die Zone 2 schliesst an die Zone 1 an und umfasst ein Gebiet, in dem bei einem schweren Störfall eine Gefahr für die Bevölkerung entstehen kann, die Schutzmassnahmen erfordert.

Das ENSI führt die Zonenpläne als minimales Geodatenmodell «Zonenpläne für die Notfallplanung» (GeoIV Identifikator 178, Download als ZIP-Datei). Sie sind auch auf dem Geoportal des Bundes veröffentlicht.

Die für den Notfallschutz in der Umgebung von Kernanlagen beteiligten Notfallschutzpartner sind:

Hintergrundartikel

  • Hintergrundartikel

    Ausbreitungsmodelle

    Bei einer ungeplanten Freisetzung von Radioaktivität kommt dem Schutz der Bevölkerung und der Lebensräume höchste Priorität zu. Dazu ist es wesentlich, die von der Radioaktivität gefährdeten Gebiete möglichst früh zu kennen. Vor Beginn einer Freisetzung von Radioaktivität (in der Vorphase) kann allerdings noch nicht auf Radioaktivitätsmessungen in der Umgebung zurückgegriffen werden. Daher muss die Gefährdung…

  • Artikel, Hintergrundartikel

    MADUK: Regen kann die Resultate der Radioaktivitätsmessung beeinflussen

    Während eines Sommergewitters nach einer längeren Trockenperiode steigen meist auch die Messwerte der MADUK-Sonden rund um die Kernkraftwerke in der Schweiz an. Dies hat in der Regel nichts mit dem benachbarten KKW zu tun, sondern mit natürlichen radioaktiven Stoffen, die der Regen aus der Luft auswäscht.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Expertise für den Fall der Fälle

    «Bei einem nuklearen Unfall nutzen wir unser Wissen zum Schutz der Bevölkerung. Im Fall der Fälle würde ich im geschützten Notfallraum des ENSI computergestützte Prognosen zur Ausbreitung der radioaktiven Wolke erstellen. So können wir die Gefährdung der Bevölkerung abschätzen und Schutzmassnahmen am richtigen Ort empfehlen. Wir üben den Ernstfall immer und immer wieder – und…

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Schutz von Mensch und Umwelt muss auch bei Oberflächenanlagen jederzeit sichergestellt sein

    Künftige Oberflächenanlagen eines geologischen Tiefenlagers müssen hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen. Nicht nur der Normalbetrieb, sondern auch Störfälle müssen beherrscht werden. Dies und mehr wurde an einer Informationsveranstaltung des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI und des Bundesamtes für Energie BFE aufgezeigt.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Externes Lager Reitnau ist eine Lehre aus Fukushima

    Nach dem Reaktorunglück in Fukushima hat das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI verfügt, dass jeder Betreiber eines Schweizer Kernkraftwerks ein externes Lager für Notfallmaterial einrichten müsse. Die Betreiber schlossen sich zusammen und nahmen am 1. Juni 2011 nach Rücksprache mit dem ENSI ein zentrales Lager im aargauischen Reitnau in Betrieb.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Erdbebengefährdungsanalysen für die Standorte der Schweizer KKW werden laufend genauer

    Bis Ende 2012 werden voraussichtlich neue Daten zur Berechnung der Gefährdung der Schweizer Kernkraftwerke durch Erdbeben vorliegen. Diese werden ein noch genaueres Bild der Gefährdung geben als die erste PEGASOS-Studie vor zehn Jahren. Für die Nachweise zur Beherrschung des 10‘000-jährlichen Erdbebens, welche die Werke bis Ende März 2012 einreichen mussten, galten Zwischenresultate der laufenden PEGASOS-Refinement-Studie.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    PEGASOS: SSHAC-Verfahren für genaue Erdbebenwerte

    Derzeit läuft in der Schweiz das PEGASOS Refinement Project, um die Erdbebengefährdung der Schweizer Kernkraftwerke noch genauer zu bestimmen. Dieses läuft seit 2008 unter der Federführung der Dachorganisation swissnuclear und wird voraussichtlich Ende dieses Jahres abgeschlossen. Vorgegangen wird gemäss dem SSHAC Level 4, welches die höchste und damit anspruchsvollste Stufe eines international anerkannten Vorgehens ist.

  • Artikel, Hintergrundartikel

    Das ENSI überwacht die Radioaktivität aus Kernanlagen

    Radioaktivität ist ein natürlicher Vorgang, der 1896 von Henri Becquerel entdeckt wurde. Der Mensch ist täglich ionisierender Strahlung als Folge von natürlicher und künstlicher Radioaktivität ausgesetzt. Dies kann zu Auswirkungen auf die Gesundheit führen. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI überwacht deshalb die Radioaktivitätsabgaben der Kernanlagen, die Einhaltung der Abgabelimiten sowie die Einhaltung der Strahlenschutzvorschriften und Dosislimiten…