Viele der mit der Frage angesprochenen neuen Thesen beruhen auf noch nicht veröffentlichten Arbeiten bzw. Publikationen, die keinem Standard-Reviewverfahren unterzogen wurden. Unter den beteiligten Fachleuten wurden die Argumente diskutiert; einige lassen sich bei näherer Analyse nicht aufrechterhalten. Insbesondere spricht aufgrund der stratigraphischen Abfolge der Rinnenfüllung nichts dagegen, die Übertiefung bei Andelfingen genetisch den anderen übertieften Felsrinnen des Schweizerischen Mittellandes gleichzustellen (vgl. Antwort auf TFE-Frage 24). Das bedeutet, dass es keinen Grund gibt, die Thurtalrinne als jung angelegt zu bezeichnen.
Daher besteht aus der Sicht der Nagra kein begründbarer Anlass, aufgrund der erwähnten neueren Arbeiten eine Neubeurteilung der geologischen Langzeitszenarien auf Projektstufe Entsorgungsnachweis vorzunehmen.
Wie jedoch bereits in den Antworten zu den Fragen 2, 4 und 24 erwähnt, würden im Falle einer Konkretisierung weiterer Projektphasen, die einschlägigen Resultate laufender und künftiger, ggf. auch eigener Forschung in die Beurteilung potenzieller Standortgebiete einfliessen.
Bemerkung des Vertreters des Kantons Schaffhausen zur Antwort der Nagra auf Frage 25
Die in den Dokumenten zum Entsorgungsnachweis der Nagra gemachten Aussagen bezüglich der glazialen Tiefenerosion für das Zürcher Weinland (NTB 02-03) sind für die gegenwärtige Projektierungsphase ausreichend.
Die Datengrundlagen der in der Frage angesprochenen Ergebnisse von neueren Untersuchungen sind noch nicht publiziert und konnten deshalb im Rahmen des Entsorgungsnachweises nicht in die Analyse der früheren und möglichen zukünftigen Entwicklung des Zürcher Weinlandes (Langzeitszenarien) seitens der Nagra einfliessen. Sobald die angesprochenen Untersuchungen offiziell reviewt und publiziert sind, wird sich die Nagra damit jedoch im Detail auseinander setzen müssen. Sie wird dies gemäss ihrer eigenen Aussage auch tun.