ENSI-G14/d
Diese Richtlinie legt die Methodik und die Randbedingungen fest, die für die Berechnung der Strahlendosis für repräsentative Personen aus der Bevölkerung in der Umgebung einer Kernanlage aus Abgaben radioaktiver Stoffe über Fortluft, Abwasser und Direktstrahlung verwendet werden. Diese Berechnungen kommen insbesondere zur Anwendung bei:
- prospektiven Berechnungen für den Normalbetrieb im Zusammenhang mit den einzuhaltenden Abgabelimiten radioaktiver Stoffe
Die Resultate dienen der Überprüfung der Einhaltung des quellenbezogenen Dosisrichtwerts und des Dosisrichtwerts für Direktstrahlung sowie der Immissionsgrenzwerte in der Umgebung bei Ausschöpfung der Abgabelimiten. - prospektiven Berechnungen für potenzielle Strahlenexpositionen im Rahmen von Nachweisen zur Einhaltung der relevanten Dosiskriterien für die Auslegung von Betrieben beziehungsweise Kernanlagen und zum Zweck der Optimierung dieser Auslegung
- retrospektiven Berechnungen für den Normalbetrieb aufgrund tatsächlich erfolgter Abgaben zur Überprüfung der Einhaltung des quellenbezogenen Dosisrichtwerts und zum Nachweis der ausreichenden Abgabeoptimierung
Diese Richtlinie gilt im Aufsichtsbereich des ENSI für die Kernanlagen, falls in der Betriebsbewilligung oder in einem davon abgeleiteten Reglement (beispielsweise im Abgabereglement) nicht anders geregelt. Sie gilt zudem für andere Betriebe im Aufsichtsbereich des BAG oder der Suva, wenn sie oder Teile davon – gegebenenfalls mit Anpassungen in Bewilligungen des BAG oder äquivalenten Dokumenten – als anwendbar erklärt werden.