„Die gesetzlichen Vorgaben bezüglich der Sicherheit wurden jederzeit eingehalten“, sagt Georg Schwarz, Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke und stellvertretender ENSI-Direktor. „Die Anlagen befinden sich in einem sicheren Zustand. Dies wurde 2018 durch rund 400 Inspektionen bestätigt.“
Die provisorische Zahl der meldepflichtigen Vorkommnisse liegt mit 40 Meldungen über dem langjährigen Mittelwert:
- 3 Vorkommnisse betrafen das KKW Beznau 1
- 1 Vorkommnis betraf das KKW Beznau 2
- 13 Vorkommnisse betrafen das KKW Gösgen
- 13 Vorkommnisse betrafen das KKW Leibstadt
- 4 Vorkommnisse betrafen das KKW Mühleberg
- 5 Vorkommnisse betrafen die Kernanlagen des PSI, wovon ein Vorkommnis von Dritten verursacht und nicht dem PSI zugeordnet wurde
- 1 Vorkommnis betraf den Forschungsreaktor der EPFL in Lausanne
- Keine Vorkommnisse haben das Zentrale Zwischenlager der ZWILAG und der Forschungsreaktor an der Universität Basel gemeldet
Eine eingeschränkte Verfügbarkeit von Notkühlsystemen im KKW Leibstadt führte zu einer INES-1-Bewertung auf der „International Nuclear Event Scale“ der Atomenergie-Organisation IAEA. Die übrigen Vorkommnisse, deren Bewertung bereits abgeschlossen ist, wurden als INES-0 eingestuft. Für eine Reihe von Vorkommnissen ist die Bewertung noch nicht abgeschlossen.
Umfassender Nachweis des Reaktodruckbehälter-Stahls abgeschlossen
Das Kernkraftwerk Beznau 1 konnte – nach rund drei Jahren Stillstand – den Betrieb wieder aufnehmen. Es musste zuvor nachweisen, dass die Befunde, die im Sommer 2015 im Grundmaterial des Reaktordruckbehälters (RDB) entdeckt wurden, die Sicherheit nicht beeinträchtigen. Nach umfassenden Untersuchungen anhand einer Kopie eines RDB-Segmentes konnte aufzeigt werden, dass die im Stahl des RDB gefundenen Einschlüsse keinen negativen Einfluss auf die Sicherheit haben.
ENSI wurde zweimal international überprüft
Die Ergebnisse von zwei internationalen Überprüfungen wurden im Jahr 2018 veröffentlicht:
- Der Topical-Peer-Review der European Nuclear Safety Regulators Group ENSREG hat den Schweizer Länderbericht im Rahmen der internationalen Überprüfung zum Thema Alterungsmanagement in Kernkraftwerken geprüft. Die in den Schweizer Kernkraftwerken implementierten Programme für das Alterungsmanagement wurden im Abschlussbericht mit zahlreichen „Good Practices“ bewertet. In vier Bereichen wurde Verbesserungsbedarf identifiziert, beispielsweise in der gezielten Überprüfung nicht zugänglicher Rohrleitungen.
- Im Rahmen der Mission des International Physical Protection Advisory Service IPPAS wurde in der Schweiz das staatliche System der nuklearen Sicherung (auf Englisch Nuclear Security Regime), die Sicherung von Kernanlagen, die Sicherung beim Transport von nuklearen Gütern und die IT-Sicherheit von Kernanlagen begutachtet. Die IPPAS-Mission empfiehlt unter anderem, dass das ENSI regulatorische Anforderungen an die IT-Sicherheit von Kernanlagen vervollständigt. Lob erhielt die Schweiz dafür, dass das Prinzip der stetigen Nachrüstung in der Gesetzgebung verankert ist.
Schutz der Bevölkerung vor Strahlung gewährleistet
Das ENSI hat im vergangenen Jahr keine unerlaubten Abgaben radioaktiver Stoffe aus den Anlagen festgestellt. Die Dosisgrenzwerte wurden eingehalten.
(Dieser Artikel wurde am 10.01.2019 aktualisiert)