Sollte die elektronische Steuerung der Systeme eines Kernkraftwerks bei einem schweren Störfall ausfallen, können manuelle Eingriffe durch das Personal notwendig sein. Bei einem solchen Eingriff dürfen nicht-nukleare Gefahrenstoffe wie beispielsweise entzündliche, explosive, ätzende oder gesundheitsgefährdende Chemikalien die Notfallmannschaft nicht gefährden.
Im Rahmen des Aktionsplans Fukushima beauftragte das ENSI die vier Schweizer Kernkraftwerke Mühleberg, Gösgen, Beznau und Leibstadt deshalb mit der Prüfung, inwieweit sie diese gefährlichen Stoffe in ihren Strategien und Prozeduren zur Störfallbeherrschung berücksichtigt haben.
Die Betreiber konnten dem ENSI aufzeigen, dass die Notfallmassnahmen an allen vier Standorten im Fall eines Unglücks auch bei der Freisetzung oder dem Brand von nicht-nuklearen Gefahrenstoffen möglich sind. Interventionsorte zur Störfallbehandlung wären überall weiterhin zugänglich, die Notstromversorgung wäre gegeben und Schutzmaterialien werden an verschiedenen Orten gelagert.
Einzelne kleinere Verbesserungen in der Organisation – so beispielsweise das Lagern der Chemikalienschutzausrüstung im Obergeschoss zur Sicherung vor Überflutung – wurden bereits vorgenommen. Weitere Massnahmen sind gemäss Einschätzung des ENSI nicht notwendig.
Weitere Informationen
- ENSI legt letzten Aktionsplan zu Fukushima vor
- Aktionsplan Fukushima; Stellungnahme des ENSI zum Prüfpunkt PP25: „Auswirkungen von Gefahrstoffen auf die Beherrschung auslegungsüberschreitender nuklearer Unfälle“ am Standort Beznau
- Aktionsplan Fukushima; Stellungnahme des ENSI zum Prüfpunkt PP25: „Auswirkungen von Gefahrstoffen auf die Beherrschung auslegungsüberschreitender nuklearer Unfälle“ am Standort Gösgen
- Aktionsplan Fukushima; Stellungnahme des ENSI zum Prüfpunkt PP25: „Auswirkungen von Gefahrstoffen auf die Beherrschung auslegungsüberschreitender nuklearer Unfälle“ am Standort Leibstadt
- Aktionsplan Fukushima; Stellungnahme des ENSI zum Prüfpunkt PP25: „Auswirkungen von Gefahrstoffen auf die Beherrschung auslegungsüberschreitender nuklearer Unfälle“ am Standort Mühleberg