Die Betreiberin des Kernkraftwerks Beznau 2 hatte bei der Prüfung in den wichtigsten drei Schmiederingen des Reaktordruckbehälters insgesamt 77 Anzeigen festgestellt.
Davon befinden sich 34 Einzelanzeigen im Schmiedering C, der den grössten Belastungen ausgesetzt ist.
Die Auswertung der Ultraschalluntersuchung durch die Prüffirma, die von der Betreiberin beauftragt worden war, zeigte, dass die Anzeigen vereinzelt auftreten und neben meist kleinen, punktförmigen Anzeigen ohne erkennbare Ausdehnung auch etwas grössere Einzelanzeigen umfassen.
Gemäss den geltenden Akzeptanzkriterien der American Society Of Mechanical Engineers ASME sind alle gefundenen Anzeigen im Grundmaterial von Beznau 2 zulässig.
Der vom ENSI beauftragte Schweizerische Verein für technische Inspektionen SVTI hat die Prüfergebnisse kontrolliert und die Bewertung der Prüffirma bestätigt. Das ENSI hat eigene bruchmechanische Bewertungen durchgeführt, die ebenfalls bestätigen konnten, dass die Anzeigen auch unter konservativen Annahmen zulässig sind.
„Entsprechend können wir bestätigen, dass der Reaktordruckbehälter die Sicherheitsanforderungen erfüllt“, betont Georg Schwarz, stellvertretender ENSI-Direktor und Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke.
Grossprojekte abgeschlossen
Neben dem jährlichen Brennelementwechsel sowie diversen Instandhaltungsarbeiten hat die Kraftwerksbetreiberin bei der Jahresrevision insbesondere auch den Deckel des Reaktordruckbehälters ausgetauscht und das System AUTANOVE für die Notstromversorgung angeschlossen.
Der Austausch des Deckels des Reaktordruckbehälters konnte in Beznau 2 nach Plan durchgeführt werden. Das ENSI war von Anfang an involviert und überwachte jeden Schritt der Arbeiten. Zudem hat das ENSI Messungen auf der Insel Beznau und in der Umgebung durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Bevölkerung keiner erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt war.
Block 2 des Kernkraftwerks Beznau war Mitte August zur jährlichen Revision abgestellt worden.