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Internationale Kooperation erhöht die Sicherheit für die Schweizer Bevölkerung

Die nukleare Sicherheit von Kernanlagen ist keine Aufgabe, die nur das jeweilige Land betrifft. Entsprechend setzt sich das ENSI in vielen internationalen Gremien für eine Stärkung der Sicherheit weltweit ein. Das internationale Engagement erhöht auch die Sicherheit für die Schweiz.

Die Kernkraftwerke in der Schweiz verfügen über einen hohen Sicherheitsstandard – auch im internationalen Vergleich wie unter anderem der EU-Stresstest gezeigt hat. Das Prinzip der laufenden Nachrüstung und die regelmässigen Überprüfungen tragen dazu bei, dass die Schweiz im Bereich der nuklearen Sicherheit international hohe Anerkennung geniesst.

„Aber die Sicherheit endet nicht an der Schweizer Landesgrenze“, betont ENSI-Direktor Hans Wanner. „Tschernobyl und Fukushima haben wohl allen deutlich gemacht, dass Unfälle in Kernkraftwerken internationale Herausforderungen sind.“ Im Umkreis von 500 Kilometern um die Schweiz sind rund 40 Kernkraftwerke in Betrieb. Das französische Kraftwerk Fessenheim liegt nur 40 Kilometer von Basel entfernt.

„Wir haben ein vitales Interesse, dass nicht nur die Anlagen in der Schweiz sicher sind“, sagt Hans Wanner weiter. Speziell mit den Nachbarländern pflegt das ENSI deshalb im Rahmen von bilateralen Kommissionen einen regen Austausch.

Aktive Rolle bei der Weiterentwicklung internationaler Normen und deren Umsetzung

Oberstes Ziel der internationalen Zusammenarbeit des ENSI ist die ständige weltweite Verbesserung der nuklearen Sicherheit und Sicherung, durch aktive Mitwirkung am internationalen regulatorischen Informations- und Erfahrungsaustausch. „Wir wollen bei der Weiterentwicklung der internationalen Normen und ihrer Umsetzung eine aktive Rolle spielen“, betont Hans Wanner.

Aus diesem Grund engagiert sich das ENSI stark in den Gremien der internationalen Atomenergieorganisation der Vereinten Nationen IAEA, in den Arbeitsgruppen der Kernenergieagentur NEA der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD, in der European Nuclear Security Regulators‘ Association ENSRA und speziell in der Western European Regulators‘ Association WENRA, in der ENSI-Direktor Wanner zurzeit den Vorsitz innehat.

Als neutraler Staat hat die Schweiz eine gute Ausgangslage, um Änderungen anzustossen, obwohl es mit lediglich fünf kommerziellen Reaktoren im weltweiten Vergleich nicht zu den grossen Kernenergie-Nationen zählt.

Das internationale Engagement des ENSI erfolgt in enger Zusammenarbeit mit anderen Bundesstellen. Dazu zählen vor allem das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten EDA, das Bundesamt für Energie BFE, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS und das Bundesamt für Gesundheit BAG.

Schweizer Kernkraftwerke sicherer dank internationaler Kooperation

Neben dem positiven Einfluss auf die Sicherheit weltweit stehen für das ENSI noch weitere Nutzen der intensiven internationalen Vernetzung im Zentrum. Die internationale Zusammenarbeit ist unter anderem für die aktuelle und zukünftige Aufsichtstätigkeit des ENSI nützlich, da die Erkenntnisse daraus in die Arbeit des ENSI einfliessen. Sie erlaubt es weiter, die Entwicklungen der internationalen Sicherheitsvorgaben und der ausländischen Aufsichtsbehörden, den aktuellen internationalen Stand von Wissenschaft und Technik, sowie die internationale Betriebserfahrung zu verfolgen. Dank der internationalen Zusammenarbeit kann das ENSI zudem die Kompetenzen seiner Mitarbeitenden erhalten und fördern. „Dies wiederum trägt zur Sicherheit der Kernkraftwerke in der Schweiz bei“, erklärt Hans Wanner.

Vertretungen des ENSI in internationalen Gremien

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