Tornados, starke Niederschläge und extreme Temperaturen können auch für die Sicherheit von Kernkraftwerken eine Herausforderung darstellen. Deshalb sind die Kraftwerke nicht nur gegen Naturereignisse wie Hochwasser und Erdbeben, sondern auch gegen extreme Wetterbedingungen ausgelegt.
Die Überprüfung der bisherigen Gefährdungsannahmen und die zugehörigen Nachweise gehören zu den offenen Punkten aus dem EU-Stresstest. Das ENSI hat nun die fehlenden Randbedingungen für die Nachweisführung definiert.
Folgende Gefährdungen sind für die Schweizer Kernkraftwerke von erhöhter Relevanz:
- Extreme Winde;
- Tornados;
- Starkregen auf dem Anlagenareal;
- extreme Sommer- und Wintertemperaturen;
- sowie extreme Schneelasten.
Aber auch Trockenheit, Hagel, Eisregen, Vereisung oder Waldbrand, sowie Kombinationen von Wetterereignissen müssen betrachtet werden.
Grundlage für die Nachweise bilden die ENSI-Richtlinien zur Probabilistischen Sicherheitsanalyse und die IAEA Specific Safety Guide „Meteorological an Hydrological Hazards in Site Evaluation for Nuclear Installations“.
Der Nachweis ist bis Ende 2013 zu erbringen. Den Betreibern wird auf Grund des Umfangs ein Jahr mehr Zeit eingeräumt als ursprünglich im Aktionsplan vorgesehen. Bis Ende dieses Jahres müssen die Betreiber ein Konzept für die Nachweisführung vorlegen.
Weitere Informationen
- Brief an KKW Beznau vom 4. Juli 2012 zu den extremen Wetterbedingungen (PDF, 300 KB)
- Brief an KKW Gösgen vom 4. Juli 2012 zu den extremen Wetterbedingungen (PDF, 300 KB)
- Brief an KKW Leibstadt vom 4. Juli 2012 zu den extremen Wetterbedingungen (PDF, 300 KB)
- Brief an KKW Mühleberg vom 4. Juli 2012 zu den extremen Wetterbedingungen (PDF, 300 KB)
- Richtlinie ENSI-A05 (Probabilistische Sicherheitsanalyse (PSA): Qualität und Umfang)
- IAEA Specific Safety Guide „Meteorological an Hydrological Hazards in Site Evaluation for Nuclear Installations“ (Englisch, PDF, 2 MB)
- Aktionsplan Fukushima 2012